Denn eine Gesundheit an sich gibt es nicht, und alle
Versuche ein Ding derart zu definieren sind kläglich
missraten. Es kommt auf dein Ziel, deinen Horizont,
deine Antriebe, deine Irrtümer und namentlich auf die
Idealen und Phantasmen deiner Seele an, um zu
bestimmen, was selbst für deinen Leib Gesundheit zu
bedeuten habe. Somit gibt es unzählige Gesundheiten
deines Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, 1844 – 1900
Wie im Turm der Uhr Gewichte
Rucket fort die Weltgeschichte,
Und der Zeiger schweigend kreist,
Keiner rät, wohin er weist.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788 – 1857
Schwellenden Knospen im Lenz sind unsere
Hoffnungen ähnlich;
stets, wenn die eine verwelkt, schließt die and´re sich
auf.
Karoline Louise Brachmann, 1777 – 1822
Es ist gar kein übler Monat, dieser Februar,
man muss ihn nur zu nehmen wissen.
Wilhelm Raabe, 1831 – 1910
Ein Mensch, der etwas zu hoffen hat, lebt erst richtig.
Heinrich Lhotzky, 1859 – 1930
Die Summe unserer Erkenntnisse besteht aus dem, was wir gelernt,
und aus dem, was wir vergessen haben.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 – 1916
Die Natur offenbart sich hier in ihrer ganzen Größe.
Augen und Gedanken schwelgen.
Der Dichter kann es besingen, der Maler in reichen Bildern darstellen,
aber der Duft der Wirklichkeit, der dem Betrachter
auf ewig in die Sinne dringt und darin bleibt,
können sie nicht wiedergeben.
Hans Christian Andersen, 1805 – 1875
Wenn die Vöglein singen, rufen sie dabei die Blumen
des Feldes oder sprechen sie mit den Bäumen oder ist
ihr Gesang nur ein Widerhall dessen, was das Bächlein
murmelt?
Der Mensch mit all seiner Klugheit kann
nicht verstehen, was die Vögel sagen oder was der Bach
vor sich hinmurmelt oder was die Wellen flüstern,
wenn sie langsam und sanft den Strand berühren.
Der Mensch in all seiner Klugheit kann
nicht verstehen, was der Regen spricht, wenn er auf die
Blätter in den Bäumen fällt oder wenn er aufs
Fensterbrett tropft.
Er weiß nicht, was der flüchtige Wind den Blüten zu erzählen hat.
Aber das Herz des Menschen ist imstande,
die Bedeutung dieser Stimmen zu fühlen und zu begreifen.
Oftmals bedient sich die
ewige Wahrheit einer geheimnisvollen Sprache.
Seele und Natur unterhalten sich miteinander,
während der Mensch abseits steht, sprachlos und verwirrt.
Und hat der Mensch nicht Tränen vergossen über diese Stimmen?
Sind seine Tränen nicht ein beredtes
Zeugnis seines Verstehens?
Khalil Gibran, 1883 – 1931